Interview mit Thomas Schaumberg über Tierseuchenbekämpfung und das Engagement in Österreich
Herr Schaumberg, Schaumberg Tierhygiene ist bereits seit mehreren Jahren in Österreich aktiv. Wie hat sich Ihre Tätigkeit dort entwickelt?
Wir sind seit etwa sieben Jahren in Österreich tätig, seit 2019 verstärkt. Ursprünglich haben wir uns vor allem auf die klassische Stallreinigung und Desinfektion konzentriert. Doch dann sind Ende 2024 plötzlich vermehrt Salmonellenfälle aufgetreten. Das hat uns vor eine neue Herausforderung gestellt, weil die Sanierung in solchen Fällen deutlich komplexer und zeitaufwendiger ist als die normale Unterhaltsreinigung.
Können Sie kurz erklären, was eine Salmonellen-Sanierung von einer normalen Stallreinigung unterscheidet?
Eine Salmonellen-Sanierung ist ein enormer Aufwand. Hier geht es darum, den gesamten Betrieb von Grund auf zu reinigen – innen und außen. Auch Bereiche, die im normalen Betrieb oft gar nicht beachtet werden, müssen desinfiziert werden. Das umfasst Silos, Futterstrecken und jede Ecke der Anlage. Zudem müssen wir mehrere Desinfektionsdurchgänge durchführen, und es dürfen nur DVG-gelistete Mittel verwendet werden, weil das gesetzlich vorgeschrieben ist. Das ist eine Arbeit, die höchste Präzision und Erfahrung erfordert.
Seit kurzem unterstützen Sie auch das Land Niederösterreich bei der Bekämpfung der Vogelgrippe. Wie kam es dazu?
Das Land Niederösterreich hat uns angefragt, weil es in Österreich nur sehr wenige Fachfirmen gibt, die Erfahrung mit der Tierseuchenbekämpfung haben. Als die Vogelgrippe ausgebrochen ist, war schnelles Handeln gefragt. Wir haben uns entschieden, einzuspringen, obwohl wir ohnehin schon stark ausgelastet waren – sowohl in Deutschland als auch in Österreich. Das war ein echter Kraftakt.
Was waren die größten Herausforderungen bei dieser kurzfristigen Unterstützung?
Die größte Herausforderung war, schnell genug Personal zu mobilisieren, um sowohl unsere regulären Aufträge als auch diese Notfalleinsätze abdecken zu können. Wir konnten jedoch auf unsere Kontakte in Ungarn zurückgreifen und haben zusätzliche Fachkräfte organisiert. Auch zeitlich war es sehr anspruchsvoll, weil solche Einsätze oft sehr kurzfristig kommen und jede Stunde zählt.
Wie haben die Betriebe auf Ihre Unterstützung reagiert?
Sehr positiv. Die Betriebe wissen, dass sie sich auf uns verlassen können. Bei der Tierseuchenbekämpfung ist es entscheidend, einen erfahrenen Partner an der Seite zu haben, der genau weiß, welche Schritte notwendig sind. Unsere Maßnahmen haben schon vielen Betrieben geholfen, wieder in den Normalbetrieb zurückzukehren.
Gibt es ein Beispiel für einen besonders erfolgreichen Einsatz?
Ja, wir hatten einen großen Einsatz bei einem Geflügelbetrieb, der von einem massiven Salmonellenbefall betroffen war. Die gesamte Anlage stand unter Quarantäne. Wir haben den Hof komplett saniert – von der Grundreinigung bis zur mehrfachen Desinfektion aller Bereiche. Nach Abschluss unserer Arbeiten konnte der Betrieb wieder öffnen und ist seitdem salmonellenfrei.
Blicken wir in die Zukunft: Wie planen Sie, Ihre Aktivitäten in Österreich weiter auszubauen?
Wir wollen unsere Präsenz in Österreich definitiv ausbauen. Die Nachfrage wächst, insbesondere bei komplexen Sanierungsaufträgen und in der Tierseuchenbekämpfung. Wir planen, unser Team weiter zu verstärken und noch enger mit den örtlichen Behörden und Landwirten zusammenzuarbeiten.
Herr Schaumberg, vielen Dank für das Gespräch!
Sehr gerne!